Siegelwachs
Wachssiegel stempeln
Das stempeln mit Siegelwachs ist eine sehr außergewöhnliche Art des Stempelns, wobei der Wachs im Grunde genommen auch nur als notwendiger Untergrund dient, um anschließend mit einem entsprechenden Siegel bestimmten Sachen seinen ganz persönlichen Stempel aufzudrücken. Schon im Mittelalter wurde Siegelwachs verwendet. Später, rund um das 16. Jahrhundert, wurde es dann immer stärker vom Siegellack abgelöst. Aufgrund gewisser Vorzüge ist das Siegelwachs aber bis heute eine attraktive Variante geblieben, um bestimmte Dokumente zu versiegeln, auch wenn es oft nur der optischen Attraktivität und nicht mehr unbedingt der sicheren Versiegelung dient. Nicht selten wird auch Wein beziehungsweise die Weinflaschen mit Siegelwachs versorgt, um eine lange Abdichtung für längere Lagerzeiten zu garantieren.
Abgrenzung zwischen Siegelwachs und Siegellack
In Geschäften oder im Handel wird häufig kein Unterschied zwischen Siegellack und Siegelwachs gemacht und beide Begriffe werden synonym genutzt. Dabei besteht ein gravierender Unterschied, der sich hauptsächlich auf das Material und die entstehende Konsistenz des Siegels bezieht. Während Siegellack sehr hart ist und meist schnell bricht, tritt das Siegelwachs aufgrund des hohen Gehalts an Wachs, wie zum Beispiel dem bekannten Bienenwachs, sehr viel elastischer auf und ist optimal geeignet, um versiegelte Dokumente per Postweg zu versenden, ohne dass das Siegel zu schnell zerstört wird. Auch für Schriftrollen eignet sich das Siegelwachs viel besser, um im gebogenen beziehungsweise gerollten Zustand so elastisch zu bleiben, dass das Siegel nicht bricht sondern als solches bestehen bleibt.
Siegelwachs mit Docht für die nostalgische Note
Das Siegelwachs ist auch als Wachsstange mit integriertem Docht erhältlich. Hierbei handelt es sich um eine sehr einfache und gleichzeitig stilvolle Methode der Versiegelung. Der Docht muss einfach nur angezündet werden, woraufhin das Wachs langsam flüssig wird und auf das zu versiegelnde Dokument getropft werden muss. Sobald genügend Wachs auf dem Papier ist, kann der entsprechende Siegelstempel hineingedrückt und nach ein paar Sekunden wieder entfernt werden. Nach einer kurzen Zeit der Erkaltung ist die Versiegelung fertig und hat zudem durch das direkte Entzünden des Wachses einen stilvollen und nostalgischen Rußschleier um das Siegel gebildet.
Die Siegelpistole als optimales Mittel für große Stückzahlen
Eine attraktive Variante zur Anbringung von Siegelwachs ist die sogenannte Siegelpistole, die vorzugsweise dann für einen Einsatz empfehlenswert ist, wenn besonders schnell oder extrem viel versiegelt werden muss. Speziell für die Siegelpistole hergestellte Wachssticks werden in die vorgeheizte Pistole eingeführt. Anschließend kann der Auslöser der Siegelpistole verwendet werden, um die entsprechenden Dokumente mit dem Siegelwachs zu versehen. Ein weiterer Vorteil ist neben der Geschwindigkeit und unkomplizierten Anwendung der Erhalt besonders gleichmäßiger Abdrücke. Der oben bei der anderen Anwendungsmethode angesprochene Rußschleier tritt nicht auf, was je nach Geschmack aber auch als Vorteil aufgefasst werden kann. Da kein offenes Feuer verwendet wird, können auch Kinder die Versiegelung mit der Siegelpistole vornehmen, wobei sie allerdings immer von Erwachsenen beaufsichtigt werden sollten.