Er markiert, legitimiert und besiegelt: der Stempel. Gestempelt wurde bereits vor 2000 Jahren und seitdem hat sich so einiges geändert – auch die Stempeltechnik. Was Sie über Ihre Stempel wissen sollten, welche Technik in Ihren Stempeln steckt und wie Sie jene pflegen können, erfahren Sie hier.
Abgestempelt!
Die spiegelverkehrte Fläche eines Stempels besteht meist aus Gummi, Metall oder Kunststoff, in das die gewünschten Informationen wie Adresse, Bilder oder Datumsangaben hineingeschnitten sind – und bereits hier beginnt die Stempeltechnik. Als wichtigster Teil des Stempels gibt sie den Charakter des Stempels an. Farbton, Konturen und die richtige Dichte der abgedrückten Tinte müssen beim Stempeln passen, und dafür muss ein Stempel ordentlich konstruiert und verarbeitet sein, eben die richtige Stempeltechnik besitzen.
Die auf der Stempelfläche durch den Schnitt entstehenden Erhöhungen oder Vertiefungen bilden ein Negativ von Buchstaben, Zahlen oder Symbolen. Um nun ein Schriftstück, eine Urkunde oder eine Rechnung mit einem Stempelabdruck zu versehen, muss Tinte auf die Stempelfläche aufgebracht werden. Dies geschieht mit Hilfe eines Stempelkissens. Anschließend wird die Stempelfläche auf das Papier gedrückt. Jetzt erscheint das Positivbild des gewünschten Abdrucks und – wir haben erfolgreich gestempelt!
Bildquelle: ©iStock.com/ajt
Die ersten „richtigen“ Stempel weltweit wurden in Handarbeit gefertigt, meist aus Holz geschnitzt oder in Metall graviert. Auch der Guss einer Form aus Metall war üblich, bevor sich dann die Gummistempel durchzusetzen begannen. Heutzutage werden die meisten Stempel maschinell graviert und bestehen aus Kunststoff. (Quelle)Die technische Entwicklung macht auch feine Schnitte und Muster auf kleinem Raum möglich. So werden bei der heutigen Lasergravur die nichtdruckende Bereiche weggebrannt oder verdampft, und die Stempelplatte wird im Anschluss daran mit einem doppelseitig klebenden Moosgummi unterfüttert, ausgeschnitten und auf einen Holzstempel oder einen selbstfärbenden Stempel geklebt.(Quelle)
Da ist was los im Gehäuse!
Ob aus Plastik, Metall oder Holz – jeder unserer Stempel erfüllt seine Funktion. Je nach Beanspruchung und Stabilität empfehlen sich unterschiedliche Stempelgehäuse:
Holzstempel
Der Klassiker ist auch heute in vielen Büros im Einsatz, und hätte er nicht seine Stabilität über die Jahre unter Beweis gestellt, wäre er vermutlich längst ausgestorben. Für gelegentliche Stempelarbeiten bietet der Holzstempel mit seiner Auswahl an vielen verschiedenen Abdruckfarben eine günstige und schöne Alternative zu den Stempelautomaten. Bunte Stempelkissen können hier nach Herzenslust genutzt werden, nachdem der Stempel gereinigt wurde.
Ein Gehäuse aus Plastik
Stempel wie die aus der Trodat Imprint Line haben ein Gehäuse aus festem Plastik und werden oft als Stempelautomaten bezeichnet. Je nach Bedarf können die Stempelautomaten mit unterschiedlichen Gehäuse- bzw. Kissenfarben gefertigt werden. Hier können Gehäusefarben (Schwarz, Rot und Blau) und Kissenfarben (Schwarz, Rot, Blau und Grün) je nach Belieben ausgewählt werden. Während ein Gehäuse aus Plastik bereits eine hohe Stabilität gewährleistet, gibt es ein Gehäuse, das besonders energisch beansprucht werden kann:
Ein Gehäuse aus Metall
Ein Metallgehäuse, wie sie beispielsweise die Stempel der Colop Expert Line besitzen, ist besonders gut bei starker Beanspruchung des Stempels geeignet. Durch einen Metallanteil von etwa 80 % sind die Selbstfärbestempel dank ihrer Stempeltechnik äußerst stabil und langlebig. Wir bieten diese Art der Stempel mit rechteckigem oder rundem Abdruck in den Farbtönen Schwarz, Blau, Grün, Rot und Lila an und liefern ein Ersatzkissen mit.
So wird gestempelt
Wenn wir etwas stempeln, dauert es meist nicht mal Sekunden, bis der gewünschte Abdruck sichtbar wird. Was uns so leicht von der Hand geht, erfordert im Vorhinein einen gewissen Aufwand im Hinblick auf die Stempeltechnik. Aber welche Stempel gibt es? Und wie funktionieren sie?
Textstempel
Die häufigste Art der Verwendung finden Textstempel in Adress- und Absenderstempel. Je nach Textmenge variieren hier die Formate, Größen und Ausfertigungen. Stempelautomaten sind beispielsweise auch wie Holzstempel sowohl in rechteckiger als auch in runder Ausführung zu haben.
Datum, Uhrzeit und Text
Häufig haben auch Datumsstempel wie die der Trodat Printy Dater Line ein Plastikgehäuse, das die verstellbaren Datums-, Text- und Uhrzeitangaben einfasst. Einzelne Stempelvarianten unterscheiden sich hier neben der Gehäusefarbe beispielsweise in Schrifthöhe des Datums oder der Textplattengröße. Diese Stempel sind zum kombinierten Abdrucken von Datum und Text gefertigt, und abhängig vom ausgewählten Modell zeigen sich resultierende Abdrücke entweder in rechteckiger oder runder Form. Je nach Stempelvariante und gewünschter Stempeltechnik finden Sie bei uns sowohl mehrfarbige als auch 1- oder 2-farbige Stempelkissen.
Das besondere an der Printy Line ist auch die Möglichkeit, die Zeichen selber zu setzen. Dadurch wird das selbstständige, manuelle Kreieren des ganz persönlichen Stempels ermöglicht. Alle Varianten der Stempel zum Selbst-Setzen erzeugen einen rechteckigen Abdruck. Die Auswahl der Kissenfarbe reicht von Schwarz über Blau zu Grün bis hin zu Rot. Die Gehäusefarbe aller Stempelvarianten ist immer Blau. Bei Bestellung eines Modells zum Selbst-Setzen liefern wir jeweils 1 Set Gummitypen. Wenn Ihr Bedarf darüber hinausgeht, zum Beispiel wegen abgenutzter originaler Gummitypen oder einer notwendigen Zeichenänderung auf der Textplatte, können Sie zusätzlich Ersatzreihungen bestellen und jene auf der Platte anbringen. Anders als bei herkömmlichen Selbstfärbestempeln mit lasergravierter Textplatte ist bei einer Plattenumgestaltung dieses Modells von Trodat dank der Technik im Stempel kein kompletter Austausch der Textplatte notwendig.
Hier ist das integrierte Stempelkissen schwarz, und wenn die Druckkraft des Kissens nachlässt, kann das Stempelkissen ganz leicht mit wenigen Handgriffen gegen ein Ersatzkissen ausgetauscht werden. Ein weiterer Vorteil der Printy Line ist die klimaneutrale und CO2-arme Herstellung der einzelnen Stempel.
Multicolor-Stempel
Als Multicolor-Stempel, kurz MCI-Stempel, wird ein Stempel bezeichnet, der ein mehrfarbiges Stempelkissen besitzt. Die speziell für diese Stempel erforderlichen Stempelkissen werden auf eine besondere Art und Weise gefertigt und sind ein wichtiger Bestandteil der Stempeltechnik des MCI-Stempel:
1.Stempel designen
Hierbei gibt es für den Multicolor-Stempel einiges zu beachten. Die Druckvorlage benötigt deutliche Linienverläufe ohne verschwommene Konturen, MCI-Stempel benötigen für unterschiedliche Farben mindestens 2,5 Millimeter Abstand, durchgehende Farbfelder mindestens 8x8 Millimeter. Die Linienabstände für Farbstempel gestaltet unser System bei Bedarf selbst, denn das Layout wird bei jedem Mehrfarbstempel neu geprüft. Der individuelle Mehrfarbstempel wird vom Besteller selbst beispielsweise in Photoshop, Coral Draw, Illustrator oder ähnlichem gestaltet. Für Logos werden s/w-Grafiken im .bmp- oder .tiff-Format mit 300 dpi empfohlen.
2.Stempelkissen lasern
Der Laser schneidet das Kissen exakt und versiegelt gleichzeitig die Farbbereiche. Jedes Farbfeld des Stempelkissens mit Laserschnitt bleibt deshalb in sich farbrein.
3.Lasergravur der Textplatte
Sind die Daten für den Multicolor-Stempel korrekt, überträgt sie ein Laser auf die Druckplatte.
4.Stempelkissen tränken
Die per Laser passgenau zugeschnittenen Kissen für den Farbstempel werden dann mit den gewünschten Farben getränkt. Die ökonomische Herstellung der Farbstempel spart Produktionszeit. Daher können wir Ihnen Mehrfarbstempel mit kurzen Lieferzeiten bieten.
5.Fertig ist der Multicolor-Stempel
Bei uns werden die Multicolor-Stempel in gezeigter, ökonomischer Herstellung gefertigt, und das spart Produktionszeit. Daher können wir Mehrfarbstempel mit kurzen Lieferzeiten gewährleisten.
Alles in der Tasche?
Stempelmaus
Sogar kleine Mäuse für die Hosentasche hat die Stempeltechnik von heute möglich gemacht. Die sogenannte Colop Stamp Mouse ist ein selbstfärbender Taschenstempel. Der Stempel lässt sich durch einfachen Knopfdruck mit Hilfe eines Klick-Mechanismus öffnen und unmittelbar nutzen. Bei Nichtnutzung des Taschenstempels bleibt das Stempelkissen verdeckt und die Hosentasche bleibt sauber. Die Maus hinterlässt beim Stempeln einen schwarzen Abdruck.
Einhändig
Heute stempeln wir durch den technischen Fortschritt fast immer mit einer Hand, so auch mit dem Trodat Mobile Print. Der Taschenstempel ist sehr benutzerfreundlich, der Stempel braucht kein extra Stempelkissen. Mit individuell gestalteten Textplatten lassen sich unterwegs problemlos Papiere stempeln und die Textplatten sind austauschbar. Durch die Pyramidenform und eine 5-Punkt-Auflage ist der Taschenstempel sehr stabil.
Kissen wechseln leicht gemacht
Bei selbstfärbenden Stempeln muss das Stempelkissen hin und wieder ausgetauscht werden, ob für einen Akzent mit einer anderen Farbe oder weil es nicht mehr vollfarbig stempelt – leicht muss es gehen, und das tut es auch.
Durch die vielen verschiedenen Stempel auf dem Markt, bemühen sich die Hersteller um eine einfache und bei den Stempeln ihres Unternehmens um eine einheitliche Tauschweise der Stempelkissen. Bei unseren Stempeln der Firma Trodat geht der Wechsel beispielsweise über ein Click-Out-Buttonsystem leicht und manuell vonstatten:
Trodat Professional
Bildquelle: ©http://www.trodatstempel.de/infocenter/ersatzkissen-wechseln.html
Schritt 1:
Zuerst wird durch leichtes Zusammenschieben der Automatik bei gleichzeitigem Drücken der roten Riegelbuttons an den Stempelflanken der Stempelautomat in der sogenannten Wechselposition verriegelt. Dieser Vorgang in der Stempeltechnik arretiert die Textplatte kurz vor seiner Zielposition.
Schritt 2:
Das Stempelkissen liegt jetzt frei und kann ganz einfach herausgezogen werden.
Schritt 3:
Das Ersatzkissen wird genau an der gleichen Stelle wie sein Vorgänger platziert. Die Farbfläche des Ersatzkissens zeigt nach unten in Richtung Stempelfuß und bietet dem Textfeld die gewohnte Position bei Nichtgebrauch auf der farbgetränkten Kissenoberfläche. Die Arretierung löst sich automatisch bei einem Leerstempeln zur Entsicherung und der Stempel ist wieder einsatzbereit.
Die richtige Pflege: Stempel reinigen
Holzstempel bekommen Sie durch verschiedene Tricks wieder sauber. Sie können zum Beispiel in alte Knete stempeln, bis die überschüssige Tinte in der Knete klebt; oder Sie können den Tintenresten mit Spülmittel und Zahnbürste oder mit Aceton zu Leibe rücken. Wer lieber auf Nummer sicher gehen und keine Gefahr laufen möchte, die Stempelfläche zu beschädigen, der kann auf spezielle Stempelreiniger zurückgreifen.
Während Holzstempel durch verschiedene Hausmittel wieder ihren alten Glanz erlangen können, gestaltet sich die Reinigung bei Stempelautomaten je nach eingebauter Stempeltechnik etwas komplizierter: Die modernen Stempelautomaten benötigen mehr Pflege als ein Holzstempel. Die Druckplatten müssen hin und wieder gereinigt und der Stempelmechanismus gepflegt werden.
In Automatikstempeln finden sich heute meist aus Metall gefräste Druckplatten, die, aufgrund ihrer Robustheit, kaum mehr ausgetauscht werden müssen. Vielmehr muss der gesamte Mechanismus gepflegt werden, um eine lange Lebensdauer zu gewährleisten.
Neben Pinseln und Reinigungsöl gibt es auch sogenannte „Stamp Scrubber“. So werden spezielle Reinigungskissen, die wie ein Stempelkissen funktionieren, bezeichnet. Während für die Reinigung das Stamp Scrubber mit Wasser befeuchtet und im Anschluss die verschmutzte Textplatte aufgepresst und leicht hin- und hergerieben wird, ist die Reinigung jedoch nur dann zu empfehlen, wenn die Druckplatte so verunreinigt ist, dass kein sauberes Druckbild mehr erzeugt wird.
Besondere Vorsicht ist bei dieser Art der Reinigung in Bezug auf Stempelautomaten geboten. Hier sollte die Druckplatte entfernt werden, damit kein Wasser auf das integrierte Stempelkissen gelangt. Falls dies der Fall wäre, würden Folgeabdrücke verwässern oder unscharf abgedruckt werden.
Weitere nützliche Informationen zu unseren Stempeln finden Sie in unserem Magazin.
Bildquelle Titelbild: ©iStock.com/AtnoYdur